8 Tipps für den Motor für Motivation und Spitzenleistung

Menschen werden vom Ruf eines Unternehmens angezogen, verlassen dagegen in der Regel nicht das Unternehmen, sondern ihre Vorgesetzten. 8 Tipps, wie Führung für Motivation, Spitzenleistung und Identifikation sorgen kann.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass Menschen sich als Arbeitnehmer von der Idee eines Unternehmens und von seinem Ruf angezogen fühlen. Dagegen verlassen sie in der Regel nicht das Unternehmen, sondern ihre Vorgesetzten.
Manchmal ist die fachlich-sachliche Ebene zum Vorgesetzten auch noch okay. Aber oft mangelt es daran, wahrgenommen zu werden, die Möglichkeit zu erhalten einen eigenen Beitrag zum Ganzen leisten zu können und dafür wertgeschätzt zu werden.

Fragt man die Führungskräfte, dann sind sich fast alle darüber einig, dass sowohl das Wohlbefinden eines Mitarbeiters als auch seine Arbeitseffizienz signifikant gesteigert und auf einem hohen Niveau gehalten werden kann, wenn man ihn als Mensch und in seiner geleisteten Arbeit anerkennt. Daraus entsteht Bestätigung und eine Motivation, die man mit Geld nur schwerlich kaufen kann. Um so erstaunlicher ist es hingegen, dass sich etwa 60 % der Arbeitnehmer von ihren Führungskräften weder persönlich geschätzt noch in ihren Leistungen und Beiträgen gewürdigt fühlen.

Aus neurowissenschaftlichen Erkenntnissen wissen wir, dass sich unser Gehirn stark nach seiner sozialen Umgebung ausrichtet, da es in erster Linie gelernt hat, dass das soziale Umfeld für das Überleben maßgeblich wichtig ist. Unsere Arbeitsumgebungen sind für unser Gehirne wichtige soziale Systeme, in denen es sich entweder belohnt und in Sicherheit fühlt - oder aber sich bedroht fühlt und dazu strebt, sich zu entziehen, um Gefahr zu vermeiden. Durch meinen direkten Vorgesetzten anerkannt zu werden stellt eine große Belohnung für das Gehirn dar. Fehlt dies und wird das Bedürfnis nach Anerkennung vielleicht sogar auf Nulldiät gesetzt, dann ist das eine massive Bedrohung für unsere Gefühlswelt.

Zwischen der Einsicht, dass Anerkennung eine herausragende Funktion für Motivation und Spitzenleistung im Unternehmen darstellt und der demonstrierten Fähigkeit von Führungskräften, dies für den Mitarbeiter erlebbar anzuwenden, besteht eine große Kluft.

Was macht es für Führungskräfte so schwer Anerkennung zu schenken, die echt ist und beim Gegenüber eine Positive Wirkung entfaltet?

Fest steht: Als Empfänger merken wir sofort, wenn Anerkennung als Methode angewandt und nicht ehrlich empfunden und ausgesprochen wird. In der Regel können wir bewusst nicht begründen woran wir es merken. Wir sind uns trotzdem ziemlich sicher, dass unser Bauchgefühl uns nicht trügt. Schlimmstenfalls fühlen wird uns sogar manipuliert, für dumm verkauft und benutzt. Dann tritt das Gegenteil zum Angestrebten ein, nämlich Leistungs- und Motivationseinbußen - ganz zu schweigen von dem Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust, den die Führungskraft erleidet.

Und weil diese sozialen Schmerzen für uns mindestens das Äquivalent einer gehörigen Backpfeife darstellen, erzählen wir auch unseren Kollegen davon und zukünftig schauen alle nach Gelegenheiten die These der „fiesen Führungskraft“ zu erhärten, anstatt zu schauen, welche guten Eigenschaften vom Vorgesetzten auch gezeigt werden.

Zur Verteidigung vieler Führungskräfte lässt sich anführen, dass es auch verdammt schwer ist, etwas anzuwenden, was so wenig praktiziert wird wie echte Anerkennung. Denn Firmenkulturen in denen auch Führungskräfte selbst wahre Anerkennung erhalten, um sie aus eigener Erfahrung heraus selbst weitergeben zu können, sind immer noch selten.

Hier 8 Tipps, wie Sie wirkliche Anerkennung schenken können:

  • Seien Sie aufmerksam für die Dinge, die ihr Gegenüber täglich leistet und wie er sie erledigt. Schauen Sie aufmerksam: Was daran gefällt mir gut? Was dient unseren Zielen? Was wirkt sich positiv im Ergebnis oder in der Teamatmosphäre aus? Wer leistet einen ganz eigenen Beitrag, der wertvoll ist? Was ist beachtenswert und „merk-würdig“?

  • Anstatt abstrakter Worthülsen sollten sie genau das formulieren, was Ihnen aufgefallen ist. Möglichst am konkreten Beispiel und versehen mit Ihren persönlichen Gedanken und Gefühlen dazu. Durch Konkretheit, versehen mit den persönlichen Beobachtungen zeigen Sie, dass Ihnen Ihr Gegenüber wichtig ist und Sie Aufmerksamkeit schenken.

  • Anerkennung kann schon in wenigen Worten und Gesten ausgedrückt werden. Anerkennung durch viele Worte zu zerreden oder direkt danach wieder zur Tagesordnung zurückzugehen, schwächt die Anerkennung ab oder vernichtet sie sogar. Überlegen Sie sich besser, was Sie genau sagen wollen und lassen Sie das dann eine Weile wirken, z. B. durch eine bewusste Pause.

  • Bringen Sie das, was Sie in Worten ausdrücken wollen auch körpersprachlich zum Ausdruck, indem Sie kongruent kommunizieren. Wenn Sie das Gesagte auch so empfinden, wird es keine Schwierigkeit sein, dass Ihr Blickkontakt, der Grad Ihrer Zugewandtheit, der Abstand zwischen Ihnen und Ihren Gesprächspartner sowie der Ton und die Modulation Ihrer Stimme zum Gesagten auch passt und im Einklang steht. Trauen Sie sich gerne Emotionalität zu, Sie dürfen auch zu Tränen gerührt oder erfreut sein.

  • Sprechen Sie keine Pauschalanerkennung für ein Verhalten oder eine Leistung aus, die Sie selbst nicht beurteilen können oder die Sie nur von Dritten übernommen haben. Anerkennung, die uns auf diese Weise erreicht, erreicht uns nicht und wirkt schlimmstenfalls sogar kontraproduktiv. Sprechen Sie hingegen von Sachverhalten, von denen Sie selbst Ahnung haben oder sogar von Ihren Gefühlen, dann hat Ihre Anerkennung einen ganz anderen Stellenwert beim Gegenüber.

  • Viele Wege führen nach Rom. Selbst wenn das Ergebnis nicht stimmt, kann der Einsatz zur Zielerreichung gut gewesen sein. Die eigentliche Leistung, ist eine Zielvorgabe anzustreben und nicht allein, ein vorher definiertes Ergebnis produziert zu haben. Die eigentliche Leistung besteht häufig in der Einsatzbereitschaft, an vereinbarten Zielen mitzuwirken.

  • Vermeiden Sie Formulierungen, die implizieren, dass Sie das Verhalten als Ausnahme ansehen („das hat ja „mal“ super geklappt“), dass das Lob auf Kosten eines anderen geht („Verglichen mit Ihrer Kollegin sind Sie viel zielorientierter“ - denn das vernichtet den Teamgeist und schafft Konkurrenzdenken), „wenn Sie wollen, dann klappt es auch bei Ihnen“, „endlich sind Sie nicht mehr kompliziert und handeln einfach“ - die darin enthaltenen Unterstellungen, vorher nicht gewollt zu haben und kompliziert zu sein, werden eher gehört als die schlecht durchscheinende Anerkennung darin. 

  • Anerkennen Sie nicht jedes kleinste Bisschen („Sie haben aber heute Ihre Haare schön“). Verwenden Sie Anerkennung also nicht inflationär, sondern natürlich, gezielt und von Herzen - dann klappt‘s auch mit dem Gegenüber.